TARA • GÖTTIN DES LICHTS

Die Tara strahlt im Regenbogenlicht. Stellt man sich eine Göttin vor, sollte man daran denken, dass sie kein Lebewesen mit einer Zunge und Zehennägeln ist. Sie ist ein Wesen aus purem Licht, aus purer Energie. Es ist Teil ihrer wunderbaren Natur, dass sie erscheint, dass sie spricht – wenn auch durch unsere Seele – und ihre Anwesenheit kundtut.

Das Strahlen geht von ihrer Mitte aus (für die Tibeter der Sitz von Herz und Seele) sowie von ihrem dritten Auge, ihrer Kehle und ihrem Scheitel.In traditionellen Thangkas entsteht das Strahlen bisweilen hinter der zentralen Figur; es füllt ein von Regenbogen gerahmtes Mandala. hier gehen die heilenden Strahlen eindeutig von der Göttin aus: Weiß für Friedensstiftung, Gelb für Wohlstand, Rot für das Unterdrücken von Energie, Grün für dynamisches Handeln und Blau für das Zusammenspannen von Aktivitäten.

Wer sich verwundbar fühlt, wählt die Tara aus, deren Bild am stärksten beruhigt. Man lässt ihr Strahlen in sanften Wellen auf sich einwirken, bis man von einer schützenden Sphäre aus Regenbogenlicht umhüllt ist. Nun schließt man einen Moment die Augen, bis das Gefühl absoluter Sicherheit spürbar wird. Ihr größter Wunsch ist es, alle Lebewesen frei von Angst zu sehen.

Hat man die Göttin einmal in Form von Energie gesehen, möchte man sie vielleicht in Form von Klang treffen. Eine wirksame Methode besteht darin, ihr Mantra zu rezitieren. Ein Mantra ist mehr als ein Gebet. Es ist die klangliche Verkörperung der speziellen Wahrheit, die jenes göttliche Wesen ausmacht. Es ist auch „das, was die Seele schützt“ das heißt, es kann uns vor dem Negativen in unserer eigenen Seele bewahren.Wann immer wir mit Furcht, Zweifel, Unsicherheit und anderen negativen Gefühlen kämpfen, die Herz und Seele betrüben, wann immer sich unsere Gedanken im Kreis drehen, sollten wir das Mantra in unsere Seele einlassen. Es kann erstaunliche Änderungen bewirken und neue Möglichkeiten eröffnen. Und da das Mantra die Göttin ist, sind wir dabei nicht allein.

OM TARE TUTTARE TURE SOHA

OM: Wenn man das Mantra rezitiert, möge der Körper, die Sprache, die Seele offen und aufnahmebereit sein für das Bild der gütigen Tara.

TARE: Die die Lebewesen von ihren Leiden befreit.

TUTTARE: Die sie vor den 8 großen Lebensgefahren errettet, die da sind:
der Löwe des Hochmuts
der Elefant der Unwissenheit
die Feuer des Zorns
die Schlange der Eifersucht
der Dieb der Täuschung
die Fesseln des Geizes
die tobenden Fluten der Begierde
die Dämonen des Zweifels

SOHA: Möge die bewirken, dass es so geschieht.

TARA A2

Text von Caroline Myss und Bild von Romio Shrestha

aus dem Buch:

GÖTTINNEN DER HIMMLISCHEN GALERIE

 

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