DER WEG

„Wenn du die ganze Reise
sehen könntest
du könntest
sie nie unternehmen
könntest ihn nie wagen:
Den ersten Schritt
der dich treibt
vom Ort
den du gekannt hast
zu dem Ort
den du nicht kennst.

Nenne es
eine der Gnaden
des Weges:
dass wir ihn
nur in Etappen sehen
wie er sich öffnet
vor uns,
wie er zu uns kommt
Schritt für Schritt.

Es gibt nichts
anderes
außer zu gehen
und beim Gehen
die Gelübde zu nehmen
die der Pilger nimmt:

dem nächsten Schritt
treu sein;
sich auf mehr verlassen
als die Landkarte;
die Wegweiser beachten
von Intuition und Traum;
dem Stern folgen
den nur du erkennen wirst;

ein offenes Auge haben
für die Wunder die
den Weg begleiten;
weiter gehen
jenseits der Ablenkungen
jenseits von Müdigkeit
jenseits dessen,
was dich vom Weg
abbringen würde.

Es gibt Gelübde
die nur du
wissen wirst;
die geheimen Versprechen
für deinen besonderen Weg;
und die neuen die
du ablegen musst
wenn der Weg
sich offenbart
durch Wendungen
die du nicht vorausgesehen hast.

Halte sie ein, breche sie,
mach sie nochmal:
jedes Versprechen wird
Teil des Weges;
jede Wahl schafft
den Weg
der dich zum Ort bringt
wo du endlich
knien wirst

um das am meisten
benötigte Geschenk anzubieten —
das Geschenk das nur du
geben kannst —
bevor du nach Hause
umkehrst auf

einem anderen Weg.“

~ Jan Richardson

aus dem Englischen übersetzt

DER WEG • gelesen von Anadi

Ulla Beer

Wunderbar! Danke! Danke! Danke!

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