SEGEN

Ihr Lieben,

ich bin sehr berührt von allen Euren wunderbaren Beiträgen zum diesjährigen Kalender. Es war eine Freude, sie zusammenzutragen. Heute nun melde ich mich in diesem Jahr zum letzten Mal. Das Weihnachtsfest ist da und schon bald beginnt unser Winterfest im Lebensgarten. Nach zweijähriger Zwangspause verspricht es ein besonderes Erlebnis zu werden und viele wollen kommen.

Es ist so wichtig, dass wir immer wieder die Gelegenheit haben, auch in physischer Präsenz zusammen zu sein, uns an die Hand zu nehmen und erneut den Kreis der Liebe zu schließen und dann gemeinsam zu singen und zu tanzen und in Stille zu sein. Und da ist noch mehr:

Jede(r) von uns hat sich auf die ganz eigene Weise auf den Weg gemacht, das zu entdecken, was uns in der Essenz verbindet, wonach wir uns alle sehnen, was es nicht zu kaufen gibt auf dem Jahrmarkt der Angebote. Der Schatz liegt bereit in unseren Herzen und es braucht nur etwas Mut und Vertrauen, um ihn zum Leuchten zu bringen und miteinander und der Welt zu teilen.

Auch die Feier des wiederkehrenden Weihnachtsfestes, mit dem der Geburt des Jesus von Nazareth gedacht wird, ist eine Erinnerung für uns an die Sehnsucht im Herzen, die nichts anderes will, als zu lieben und zu lieben und zu lieben …

Die Verheißung, die uns in der Weihnachtsgeschichte überliefert wird, sagt nichts anderes, als dass wir alle Töchter und Söhne der EINEN GÖTTLICHEN ENERGIE sind, geborgen und gehalten in der unendlichen und bedingungslosen Liebe, die uns hervorgebracht hat, und uns atmen und leben und lieben lässt im ewigen Kreislauf der Natur, deren Teil wir Menschen sind, verbunden mit ALLEM.

Ich wünsche Euch friedliche Festtage der Ruhe, der Einkehr und der Besinnung auf das, was wir sind: Hüter und Träger des LICHTS.

Wir sind gesegnet jenseits aller Vorstellungskraft.

In Liebe und Verbundenheit

Anadi

Die Seele

… Der Gott der Götter schuf die Seele
und formte sie aus der Schönheit
Gab ihr die Milde einer Morgenbrise,
den süßen Duft der Blumen
und des Mondlichts sanfte Stille.

Er schenkte ihr den Kelch der Freude
und sprach zu ihr:
„Du sollst von diesem Kelch nur trinken,
wenn das Vergang‘ne du vergisst
und allem Künftigem entsagst.“

Und gab ihr auch den Kelch der Trauer,
indem er sprach:
„Trink daraus, damit den Sinn der Freude du verstehen lernst.“

Damit hauchte Gott der Seele Liebe ein,
dass sie beim ersten Seufzer de
Befriedigung vergehe,
Und gab ihr zarte Anmut, damit sie schon
beim ersten Wort der Überheblichkeit entflieht.

Er setzte ihr ein Himmelszeichen,
um auf den Weg der Wahrheit sie zu leiten.
Versenkte tief sie in ein Auge, da auch
das Unsichtbare sehen sollte.

Er schuf in ihr die Phantasie, damit sie
wie ein Fluss mit Trugbildern treiben konnte,
Und kleidete sie in das Gewand der Sehnsucht,
das Engel in des Regenbogens Farben webten.

Er pflanzte ihr das Dunkel der Verwirrung ein,
denn diese ist der Schatten allen Lichts.
Und Gott nahm Feuer aus des Zornes Schmiede.

Er nahm den Wind, der in dem Wüstenland
der Dummheit bläst,
Den Sand, den an der Küste des Dünkels
er gesammelt hatte,
Wie auch den Staub, der unterm Fuß der Zeiten lag.

So formte er den Menschen.
Er gab ihm blinde Kraft, die sich
im Augenblick der Leidenschaft entflammt
und angesichts der Sehnsucht stirbt.
Gott schenkte ihm das Leben, denn dieses
ist des Todes Schatten.

Der Gott der Götter lächelte und weinte;
er kannte nun die Liebe, die keine Fesseln trug
und ohne Ende war.
Und so verband er Mensch und Seele.

Khalil Gibran

Das Herz so weit

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