Ich lasse dieses Wort laut ausgesprochen auf mich wirken und spüre Segen ist:
• mit Euch als Gemeinschaft gemeinsam zu singen und zu schwingen
• jeden Tag selbstverständlich um ein warmes Essen zu wissen
• vor dem warmen Kaminfeuer geborgen sein, während draußen kalter Wind weht
• ein heimeliges Haus, einen wunderbaren Platz umgeben von der Kraft der Natur mein Zuhause nennen zu können
• in einem friedlichen Land zu leben
• mir Gutes tun, mich um mich selbst kümmern, mich entwickeln zu dürfen
• in einem demokratischen Land selbstbestimmt leben zu können
• anderen mit Rat, Tat, Inspiration, Mitgefühl zur Seite stehen zu können
• eine liebvolle, zugewandte Lebenspartnerschaft zu erleben
und soooo vieles mehr, das anderen Menschen nicht zur Verfügung steht…..
Und dann hat sich mir heute in der stillen Meditation noch ein ganz anderer Segen gezeigt:
Wie Ihr alle wißt waren meine letzten Monate sehr herausfordernd und verplant.
Mit einem Mal hat mich heute ein gänzlich neuer, segensreichen Blick auf diese zurückliegenden Wochen durchströmt. Ein erlösender Blick, der all den bewältigten Anstrengungen ein Stück Leichtigkeit und Sinn gibt!
Hinter mir und auch Hartmut liegt eine anstrengende Zeit, geprägt von dem Umzug meiner Mutter ins Pflegeheim und der Räumung ihrer Wohnung. Wir haben sortiert, telefoniert, organisiert, viel Zeit und Kraft investiert die Sachen meiner Mutter nicht einfach wegzuwerfen.
So manches Mal war ich dessen überdrüssig. Doch wir wollten gerne so viel wie möglich von all den guten Sachen für andere zur Verfügung stellen, unsere Fülle, Überfülle teilen mit Bedürftigen, Gutes tun und nicht einfach entsorgen, was andere nötig brauchen und sich daran erfreuen.
In der Recherche haben wir in unserem Umfeld verschiedene Initiativen kennengelernt, die andere unterstützen, sei es Die Tafel, Runder Tisch, Sozialkaufhaus, selbst zum Tierheim sind wir gefahren.
Es ist sehr berührend und wohltuend zu erfahren, dass es – neben all der gegenwärtigen Aggression, Zwiespalt und Aufruhr in der Welt – so viel segenreiches Handeln gibt in der Welt. Dies stimmt mein Inneres zuversichtlich und es fühlt sich gut an, selber ein Teil dieses Hilfreichen zu sein.
Nun ist die Wohnung bis auf ein paar alte Schränke leer, doch unsere Herzen sind erfüllt.
Es fühlt sich gut an, die Dinge, die das Leben meiner Mutter ausgemacht haben, auf diese Weise noch mal wertgeschätzt zu haben und sie an andere weitergegeben, statt einfach entsorgt zu haben. Und auch in unseren Schränken haben wir noch mal geräumt und aus dem Überfluss verschenkt. Es fühlt sich gut an, noch mal den Segen ihres und auch unseres Lebens in Wohlstand und Fülle zu sehen und zu würdigen.
Es fühlt sich gut an, unterstützend und segensreich gehandelt zu haben für andere, die nun unter warmen Decken liegen, schönes Geschirr ihr eigen nennen, gute wärmende Kleidung tragen und Haushaltsaustattungen nutzen können…..
Es fühlt sich einfach tief in mir gut und gesegnet an, in der segensreichen Situation zu sein, teilen, geben und helfen zu können.
Was für ein Geschenk, was für ein Segen!
Herzlichst, Sabine
Und in Anlehnung an die Kalligrafie von Thich Nhat Hanh möchte ich sagen:
Sei ein Segen, sei ein Gesegneter
Sei ein Segen, sei eine Gesegnete
Om Avilokiteshvara
Navajata Tanja
Danke, liebe Sabine, für das in -Erinnerung- rufen von all den Dingen, die oft so selbstverständlich erscheinen und doch so wertvoll sind. Deine Erzählung, die Dinge aus dem Haushalt deiner Mutter weiterzugeben und anderen zu einem Segen werden zu lassen, hat mich sehr berührt und kann ich dir so gut nachfühlen. Danke dafür!
Sabine
Danke, liebe Renate herzlichst Sabine
Renate Kohler
Liebe Sabine, auch ein Umzug zu unterstützen, selbst wenn es nicht der eigene ist, ist Umbruch und Forderung...ich spüre so Deine Wertschätzung Deiner Mutter und ihren Sachen gegenüber, das es mir warm ums Herz wird. Danke auch für die wunderbare Kalligrafie und die Segenswünsche bzw was für Dich alles Segen ist!